Diversität

Eine Bemerkung zum Begriff Diversität vorab:

Wir verzichten bewusst auf die Begriffe Integration oder Inklusion – Integration impliziert häufig die Anpassungsleistung einer*s Einzelnen oder einer Minderheit an eine Mehrheit und auch der Begriff Inklusion wird in der Fachwelt und der Gesellschaft häufig ausschließlich auf Menschen im Kontext von Beeinträchtigung reduziert.

Treffender für unsere Haltung ist der Begriff der „Diversitätsorientierten Pädagogik“ bzw. der Begriff der „Desintegration“, verstanden als Weiterentwicklung eines inklusiven Ansatzes. Der Begriff der ‚Desintegration‘ entlastet die Forderung nach Integration- als ein Raum der Anerkennung, Flexibilität und Weiterentwicklung in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit, in dessen Mittelpunkt die Selbstwirksamkeit steht. ‚Desintegration‘ umfasst die Vorstellung eines gesellschaftlichen Miteinanders, das von jeher im Sinne der Vielfalt gedacht wird, in der es nicht lediglich um die Beschreibung von Zielgruppen, sondern vielmehr um die Offenlegung von Verhältnissen geht. (Vgl: Czollek, Max: „Desintegriert euch!“, btb, München 2020)

 

Junge Menschen in ihrer gesamten Vielfalt besuchen die Einrichtungen der katholischen OKJA und spiegeln die Vielfalt der Gesellschaft wieder. Sie sind (immer) willkommen, unabhängig ihrer Hautfarben, Sprachen, Religionen, Ethnien, Kulturen, Geschlechtern, ihrer seelischen, emotionalen oder körperlichen Verfassung und unabhängig davon wieviel und welche Unterstützung und Hilfe sie im Alltag benötigen. Diese Vielfalt ist eine Bereicherung. Wir setzen uns ein für eine diversitätsorientierte Pädagogik, die Vielfalt anerkennt und als Chance begreift, die junge Menschen nicht mit ihren Defiziten bzw. den ihr zugeschriebenen „Labeln“ in den Mittelpunkt des pädagogischen Handelns setzt, sondern die Persönlichkeiten – die Menschen mit ihren Bedürfnissen. Diversität anzuerkennen meint nicht das Nebeneinanderher unterschiedlicher Persönlichkeiten, sondern Suche nach gemeinsamen Themen und die Erkenntnis, dass Jede*r etwas beitragen kann, bei allen Differenzen. Wichtig ist dabei Teilhabemöglichkeiten und Zugänge für alle Besucher*innen zu schaffen. Die Anerkennung von Diversität in den Einrichtungen ist eine Grundlage der täglichen Arbeit und unser grundsätzliches Verständnis eines gesellschaftlichen Miteinanders. Dies immer im Blick wenden wir uns gegen jede Form von Diskriminierung. 

Wir setzen uns dafür ein,

  • dass Diversität als Chance begriffen wird.
  • dass Vielfalt Anerkennung findet/anerkannt wird.
  • dass Teilhabe für alle jungen Menschen möglich wird.
  • dass Diversität eine Querschnittsaufgabe in unserem Handlungsfeld ist, die immer mitgedacht wird.
  • dass auch in politischen und gesellschaftlichen Zusammenhängen eine Haltungsänderung geschieht – weg von der Beschreibung der Defizite hin zu echter Teilhabe durch Anerkennung von Vielfalt.

 

Um das zu erreichen bzw. zu erwirken, führen wir Workshops, Informationsveranstaltungen und Inhouse-Schulungen (siehe unten) durch, tauschen uns mit den Fachkräften und Akteur*innen vor Ort aus, vertreten diese Meinung in Netzwerken, Gremien und bei landespolitischen Akteur*innen gemeinsam mit der AGOT-NRW und begleiten das Projekt „Vielfalt – wir leben sie!“ der AGOT-NRW.

Bei Interesse gelangen Sie hier zu unserer Inhouse-Schulung Inklusion.

 

Ihre Ansprechpartnerin

Andrea Heinz 

0221 899933-15

a.heinz@lag-kath-okja-nrw.de