#KINDERstören – Inklusion

Kinder mit Behinderungen stören ganz besonders!

Junge Menschen mit Behinderung haben besondere Bedarfe und benötigen vielfältige Unterstützungs- und Begleitangebote, um am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können.  Gelingt dies in NRW? Erhalten junge Menschen mit Behinderung in ihrer gesamten Vielfalt den gleichen Zugang zu Bildung, Freizeit, Beteiligung, Schutz u.v.m. wie Kinder ohne Unterstützungsbedarfe?  

Der kleine Beitrag der Comedienne Carolin Kebekus #KINDERstören zur besten Sendezeit am Sonntagabend (18.08.24) beantwortet diese Frage mit einem klaren ‚NEIN‘! 

Auch die Landesarbeitsgemeinschaft Katholische Offene Kinder- und Jugendarbeit NRW e.V. (LAG Kath. OKJA NRW e.V.) ist der Meinung, dass dies (noch) nicht überall gelingt. Gemeinsam mit Trägern und Mitarbeitenden der katholischen offenen Kinder- und Jugendeinrichtungen arbeiten wir daran, Inklusion als Haltung zu etablieren, in den Konzepten zu verankern und im diversitätsorientierten Alltag der OKJA zu leben. Kinder und Jugendliche in ihrer gesamten Vielfalt müssen an dieser Gestaltung und Umsetzung beteiligt werden.  „Bei uns ist es nicht wichtig, was jemand nicht kann, wir fördern die Beteiligung aller Besuchenden! Jede*r kann etwas einbringen hier in der OT!“ (Sandra Jansen, Einrichtungsleitung des D-Hof, Aachen) Neben diesem diversitätsbewussten Alltagshandeln ist es jedoch auch wichtig strukturelle Barrieren in Organisationen abzubauen. Auch dazu gibt es im D-Hof eine klare Haltung: „Darüber hinaus wissen wir auch um die historisch gewachsenen, strukturellen Formen von Diskriminierung und gehen aktiv dagegen vor.“ (Sandra Jansen, Einrichtungsleitung des D-Hof, Aachen) 

Notwendige Voraussetzung für Teilhabe in allen Gesellschaftsbereichen ist, dass sich alle Gestalter*innen gesellschaftlichen Lebens und die politischen Akteur*innen dieser Herausforderung stellen und sich für das gleichberechtigte „Teilsein“ aller Menschen konsequent einsetzen. Inklusion muss mehr werden als ein engagiertes „Nischenangebot“ und befristet geförderte Projektarbeit. Vielmehr geht es darum, eine inklusive Haltung gesellschaftlich, systematisch zu verankern. Das Fundament dafür sind sozialstaatliche Rahmenbedingungen, für die wir viel zu oft „kämpfen“ müssen. In NRW sind wir z.B. gerade an der Erstellung des neuen Teilhabeberichtes beteiligt. Dieser wird in jeder Legislatur einmalig erstellt und soll Aufschluss darüber geben, wo Teilhabe funktioniert und wo Verbesserung nötig ist. Im Teilhabebericht der letzten Legislatur kamen Kinder und Jugendliche kaum vor und auch im aktuell zu erstellenden Bericht wird ihre Perspektive nicht explizit dargestellt. Dabei sind alle Lebenslagen, die für Erwachsene eine Rolle spielen, auch von Bedeutung für Kinder und Jugendliche. Aus ihrer Sicht erfahren sie jedoch eine andere Bedeutung bzw. Gewichtung. Dies einzufordern ist unsere Aufgabe, denn Kinder und Jugendliche sind unsere Zukunft. Wenn wir hier nachhaltige Veränderungen schaffen möchten, dann muss uns die Sicht von Kindern und Jugendlichen wichtig sein. Eine Perspektive, die nicht oder unzureichend dargestellt wird, kann keine Entwicklung erfahren. Eine nicht oder unzureichend vorhandene Perspektive wird nicht mit Ressourcen für Veränderung ausgestattet. Die fehlende Sichtweise der Kinder und Jugendlichen verhindert Teilhabe – Kinderrechte werden nicht beachtet und auch die UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) erfährt keine Berücksichtigung. Geltendes Recht wird somit verletzt. 

 „Behinderte Menschen sollen eine aktive Rolle bei der Gestaltung von Gesellschaft und Politik übernehmen können. Nur so werden wir zum „Teilsein“ gelangen.“ 

Dieses Zitat von Raul Krauthausen, Aktivist für Inklusion und Barrierefreiheit, muss auch für Kinder- und Jugendliche gelten. Wir machen uns in NRW stark dafür, dass Kinder und Jugendliche Teil unserer Gesellschaft sein können. Dazu gehört der Zugang zu allen Bereichen gesellschaftlichen Lebens, aber auch die aktive Mitgestaltung dieser.  Wir setzen uns dafür ein, die Perspektive von jungen Menschen stärker zu berücksichtigen!  

 

Quelle: 

Zitat Raul Krauthausen: https://raul.de/allgemein/die-bedeutung-von-teilhabe-und-teilgabe-raus-aus-dem-integrationsdenken 

 

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